Kollektiv

Das Kollektiv der edition assemblage

Aus der linken Szene in Münster heraus entstanden gibt es das Kollektiv seit 2011. Die edition assemblage ist ein gesellschaftskritisches, linkes, politisches und publizistisches Netzwerk. Das Verbindende ist der Wunsch, neue Räume zu schaffen, um in neuen Konstellationen gemeinsame Projekte zu realisieren.

Die Assemblage besteht zum einen aus dem Verlag edition assemblage und zum anderen aus einem offenen Netzwerk aus Projekten, Gruppen und Menschen, die vorwiegend im Medienbereich tätig sind.

Politische, programmatische und organisatorische Fragen werden zusammen mit Autor_innen, Aktiven und Unterstützer_innen im Programmrat der Assemblage diskutiert und geklärt. Konkrete Projekte und Themen besprechen wir im direkten Austausch mit euch oder wir laden zu einem Vernetzungstreffen ein. Die Assemblage arbeitet nach den Prinzipien einer solidarischen Ökonomie. Wir setzen auf Kollektivität, Kooperation und solidarisches Handeln.

Hier lest ihr ein aktuelles Interview auf kritisch-lesen.de mit Hannah C. Rosenblatt und Carla Schäfer aus unserem Verlagskollektiv über Publizieren als Teil linker Bewegungspraxis.

Das Kollektiv sind…

Carina Büker ist von Anfang an Teil des Verlagskollektivs und vorwiegend in den Bereichen Buchsatz und Werbung tätig. Sie* arbeitet außerdem noch in einem Siebdruckkollektiv und als Aktmodell für Zeichenkurse, hört beim Kochen Power Metal und ist Mitglied in einem Kleingartenverein … und dann ist der Tag auch rum, ne?

Ọlaide E. Frank hat durch ihre Arbeit in der Herausgeber*innen Gruppe Salon der Perspektiven zum Verlagskollektiv gefunden. Seit Mai 2022 ist sie Teil des Kollektivs und in die Bereiche Projektbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit und in organisatorische Arbeiten involviert. Sie arbeitet auch als freie Schriftstellerin und Übersetzerin und hat besonders Lust auf Afrodisaporische + Queere Literatur quer durch alle möglichen Genres.

Luka Staab ist seit 2020 Teil des Kollektivs und macht u.a. Projektbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit und Kollektiv-Care. Nach dem Studium der freien Kunst führte ihn sein Weg übers Kollektivkneipe- und Programmkinomachen zum Verlag, um dort kollektiv(e) Denk- und Lernorte zu schaffen.
„Ich stelle mir ein Haus vor mit Archiven, Safer Spaces, Theorien, radikaler Poesie – ein Labor für die queerkommunistische Zukunft.“

Hannah C. Rosenblatt ist eine nicht binäre Person, die autistisch er_lebt. Sie_r gendert mit dem Gender_Gap, weil sie_r den * hässlich findet und sich noch nicht traut, Neopronomen für sich zu verwenden. Im Verlagskollektiv “edition assemblage” arbeitet sie_r als Buchsetzer_in und Mediengestalter_in. Wenn nicht gerade eine Pandemie passiert, hält sie_r Vorträge und gibt Workshops, die sich mit Trauma und Gewalt, Inklusion und Selbsthilfe befassen.

Willi Bischof verlegt seit über dreißig Jahren Bücher mit einer Perspektive vom Rand der Gesellschaft und begleitet Autor:innen bei ihren Buchprojekten. Eine kritische Auseinandersetzung mit eigenen, insbesondere weißen Privilegien, ist ihm wichtig. Seine Lieblingszitate sind „nobody’s perfect“ und „Es gibt immer mehr als 9 Alternativen“.

Carla Schäfer ist seit 2016 Teil des Kollektivs und seit 2020 Cappuccino schlürfend von den verschiedensten Cafés Kölns aus dabei. Zuständig unter anderem für Projektbetreuung und Programmplanung versucht sie Bücher machen im Kollektiv auch als solidarische Bündnis,- und Carearbeit zu denken.

Nora Langenfurth ist seit 2023 Teil des Kollektivs und macht außer Projektbetreuung noch Lektorate und Buchhaltung.

Selbstverständnis

Eine Assemblage lebt nicht von einem gemeinsamen Thema, sondern den vielen möglichen Bezugspunkten, Facetten und Einflüssen. Das Publikations-Netzwerk der edition assemblage bietet eine Plattform, auf und in der viele Alternativen möglich sind. Jedes Projekt ist eigenständig und erweitert sich hier um Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Projekten.

Das Bild

Eine Assemblage, etwas sich neu Zusammensetzendes, ein Netzwerk, eine Collage, mit einem Fundament und voller Gegensätze, benötigt keinen Stempel und passt in keine Schublade. Sie ist offen für verschiedene Menschen und Gruppen, für neue Ideen, Wege und Formen. Das ist ihr (Nicht-)Programm. Die einzelnen Projekte einer Assemblage stehen für sich und werden so zu einer Bewegung, getragen von der einzigartigen Vielfältigkeit der Beteiligten, ihrer Autonomie und Verbindung zu anderen Projekten.

Die Schwerpunkte

Unser thematischer Anspruch ist, die gesamte gesellschaftskritische Breite radikaler linker Politik und Bewegung und der kritischen Wissenschaften abzubilden. Besondere Schwerpunkte sind Antifaschismus, Theorie, Geschichte und Praxis radikaler linker Politik, Antisemitismusforschung, Rassismustheorien und die kritische Weißseinsforschung, Queerfeminismus und Gender Studies, Medienkritik und kritische Diskursanalyse. Die edition assemblage wendet sich gesellschaftskritisch gegen jede Form der Ausgrenzung. Wir orientieren uns an Konzepten wie Definitionsmacht und Parteilichkeit für Betroffene von Übergriffen und Gewalt.

Verlegerische Grundsätze

In unserer verlegerischen Praxis spielen die unterschiedlichen Positionierungen aller Beteiligten eine wichtige Rolle. Auch in unserem Kollektiv haben wir einen Anspruch an einen bewussten Umgang mit unseren jeweiligen Betroffenheiten, Privilegien und ihren Aus_Wirkungen auf unser aller Miteinander.
Darüber hinaus besteht zum Beispiel an weiße Autorinnen der Anspruch, dass sie aus einer weißseinskritischen Perspektive schreiben. Wir möchten Aktivistinnen dabei unterstützen, in Debatten zu intervenieren. Ziel ist es, das Feld des Sagbaren und die Deutungshoheit mit linker, gesellschaftskritischer Debatte und Beiträgen aus unterschiedlichen Perspektiven zu belegen.

Wo treffen wir uns und wie arbeiten wir?

Unser Büro befindet sich in der Rudolf-Diesel-Straße 37 in Münster, im gleichen Gebäude wie das Kollektiv „roots of compassion“. Vernetzungstreffen und Workshops haben wir bislang hauptsächlich in Berlin, Münster und online veranstaltet.