Der Fall Ethel und Julius Rosenberg
Antikommunismus, Antisemitismus und Sexismus in den USA zu Beginn des Kalten Krieges Sina Arnold, Olaf Kistenmacher Deutsch
Paperback, 96 Seiten
110 x 180mm
978-3-96042-009-5 / 2-973
12,80 Euro
Erscheinungstermin: 09/2016
Deutsch
Paperback, 96 Seiten
110 x 180mm
978-3-96042-009-5 / 2-973
12,80 Euro
Erscheinungstermin: 09/2016

Inhalt

Am 19. Juni 1953 wurden Ethel und Julius Rosenberg in New York auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Das Gericht hatte sie wegen Atomspionage für die Sowjetunion verurteilt. Der Fall erregte zu dieser Zeit weltweit Aufsehen. Viele Linke sahen in dem Ehepaar unschuldige Opfer des entfesselten Antikommunismus, der die McCarthy-Ära in den USA zu Beginn des Kalten Krieges prägte. Doch die Stimmung gegen die Rosenbergs und die beiden Mitangeklagten wurde auch durch antisemitische Vorstellungen über „jüdische Verräter“ angeheizt. Zugleich zeigt die Darstellung der beiden in den Medien, dass das Ehepaar Rosenberg als Gegenbild zu den herrschenden Geschlechterbildern entworfen wurde. Der Prozess wirft bis heute grundlegende Fragen auf. Das Buch erinnert an das Gerichtsverfahren, betrachtet seine Rezeption in Literatur und Film und zeichnet die Verschränkung von antikommunistischen, antisemitischen und sexistischen Vorstellungen nach.


Autor*innen

Sina Arnold — Sina Arnold ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie promovierte über Antisemitismusdiskurse in der US-Linken. Mehr Infos

Olaf Kistenmacher — Olaf Kistenmacher promovierte über antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der KPD „Die Rote Fahne“ zur Zeit der Weimarer Republik und ist seit Jahren in der politischen Bildungsarbeit aktiv. Mehr Infos

Leseprobe / Cover

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Pressestimmen (4)

Die Autor_innen legen präzise dar, wie widersprüchlich und doch wirkmächtig die miteinander verwobenen Feindbilder sind und geben die Komplexität des Falles anschaulich wieder. Angesichts der Virulenz heutiger Verschwörungstheorien und antifeministischer Tendenzen ist das Buch hoch­aktuell. —  Zoe Sona, taz (04.02.2017)
Arnold und Kistenmacher haben mit dem Buch einen neuen Zugang zum Fall Rosenberg gefunden. —  Peter Nowak, analyse&kritik (13.12.2016)
Um so erfreulicher daher, dass Sina Arnold und Olaf Kistenmacher mit ihrem kürzlich erschienenen Buch den Fall im deutschsprachigen Raum wieder in Erinnerungen rufen. Ihr Anliegen ist es, einen ‚Überblick über den Fall, seine literarische Rezeption und politische Relevanz bis in die Gegenwart‘ zu geben und somit eine Lücke zu schließen. —  Frederik Fuß
Sina Arnold und Olaf Kistenmacher legen mit ihrer Studie den ersten deutschsprachigen Überblick über diesen historischen Fall vor. Darin nehmen sie die verwobenen Stränge von antikommunistischer Hetze, stereotypen Geschlechterbildern und antisemitischen Reflexen in den Blick. Wie diese sich gegenseitig bedingen, überlagern und durchdringen, machen die Autor*innen dabei auf eindringliche Weise deutlich —  Katja Strube, Missy Magazine