Deutsch
Paperback (Fadenheftung), 112 Seiten
210 x 297mm
978-3-96042-207-5 / 2-973
20,00 Euro
Erscheinungstermin: 03/2026
Mit Illustrationen von Leyla Sehar-Madauß, Mit Übersetzungen aus dem Farsi von Kiana Ghaffarizad
Deutsch
Paperback (Fadenheftung), 112 Seiten
210 x 297mm
978-3-96042-207-5 / 2-973
20,00 Euro
Erscheinungstermin: 03/2026
Mit Illustrationen von Leyla Sehar-Madauß, Mit Übersetzungen aus dem Farsi von Kiana Ghaffarizad
Inhalt
Zehn Menschen aus Berlin – zehn Lebensentwürfe der Diaspora – zehn Gespräche: über psychische Krisen und Diagnosen; über gesellschaftliche Diskriminierung und kapitalistische Zumutungen; über das Ringen in einem Gesundheitssystem, das geprägt ist von kulturellen Normen und strukturellen Ausschlüssen – und über Kraftquellen, Aktivismus und Widerstand. In Mosaik der Resilienzen verbinden sich persönliche Geschichten mit gesellschaftspolitischen Reflexionen über psychische Belastungen, Lebensbrüche und Traumata. Was daraus erwächst, sind Visionen einer Gesellschaft, in der mentales und körperliches Wohlbefinden nicht im Privaten bleibt, sondern kollektive Sorge wird. Zu Gesprächsmontagen arrangiert, von Illustrationen begleitet und ergänzt mit poetischen und aktivistischen Textfragmenten, entfalten sich die Stimmen der Erzähler*innen zu einem mehrstimmigen, ver_rückendem Nachdenken über Mental Health, Resilienz, und über Möglichkeiten von Selbstsorge jenseits neoliberaler Selbstoptimierung.
Herausgeber*innen & Reihe
Leseprobe / Cover
Angefangen hat es, weil wir es müde waren, in Psychotherapien, Beratungsstellen und Kliniken den Kapitalismus vor der Tür abzustellen. Den Rassismus am Garderobenhaken aufzuhängen. Den Antisemitismus gleich daneben. Hinein durften Herkunftsfamilie, Job und Studium. Zwei, drei enge Freund*innen noch, die romantische Liebesbeziehung auf jeden Fall, das Patriarchat aber sollte draußen warten […].Angefangen hat es mit zaghaften Küchen- und Kneipengesprächen zwischen Freund*innen über unsere Erfahrungen mit psychiatrischen Diagnosen und Psychopharmaka, mit Psychotherapien und Klinikaufenthalten. Zaghaft, weil wir nicht geübt waren, offen darüber zu sprechen. Zaghaft, weil wir Sorge hatten, dass wir danach anders wahrgenommen würden. Nicht mehr so ernst genommen würden. Nur noch als eine Diagnose wahrgenommen würden. Zaghaft, weil wir unsicher waren, ob wir uns in den ärztlichen Diagnosen, die irgendwann mal gestellt wurden, wiederfanden. Oder wiederfinden wollten. Angefangen hat es mit dem Wunsch nach mehr solcher zaghaften Gespräche rund um die Vorsilbe Psy. Angefangen hat es mit der Frage: Gibt es in einer utopischen Gesellschaft noch psychische Krisen? Und falls ja – gibt es dann immer noch Psychiatrien und Psychopharmaka? Oder werden wir andere Unterstützungsmöglichkeiten haben?



