Franziska Müller erlebte eine behütete Kindheit, gefolgt von einer intensiven Politisierung in ihrer Jugend. Heute lehrt sie internationale Politik, Energy Governance und Postkolonialismus und versteht sich als Wissenschaftlerin/Aktivistin, die sich der Klimagerechtigkeitsbewegung und der Gruppe „kassel postkolonial“ angeschlossen hat. Ihre Familiengeschichte ist nicht nur mit dem Nationalsozialismus, sondern auch mit dem deutschen Siedlerkolonialismus verbunden, und sie erlebt hautnah, wie die deutsche Einwanderung immer noch als Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung romantisiert wird. Als Ihre antikoloniale Spielverderberin möchte sie dieses Narrativ ändern, indem sie Geschichten wie die von Louis Hanitch und seinem Alligator „Bismarck“ sammelt.