Krisenproteste in Spanien
Zwischen Selbstorganisation und Überfall auf die Institutionen Nikolai Huke Deutsch
Paperback, 175 Seiten
140 x 205mm
978-3-96042-006-4 / 2-973
14,80 Euro
Erscheinungstermin: 07/2016
Deutsch
Paperback, 175 Seiten
140 x 205mm
978-3-96042-006-4 / 2-973
14,80 Euro
Erscheinungstermin: 07/2016

Inhalt

Das Buch gibt einen detaillierten Einblick in die Entwicklung sozialer Protestbewegungen in Spanien im Kontext der Eurokrise. Auf der Grundlage von Interviews mit Aktivist_innen verschiedener Bewegungen wird nachgezeichnet, wie sich als Reaktion auf alltägliche Krisen und autoritäre Austeritätspolitik neue Formen der radikaldemokratischen Selbstorganisation, des (zivilen) Ungehorsams sowie Versuche eines ‚Überfalls auf die Institutionen‘ herausbilden. Am Beispiel der Indignados des 15-M, der Kämpfe um Wohnraum, der Marea Verde und der Marea Blanca, die sich gegen Kürzungen und Umstrukturierungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich richten, sowie neuer linker Parteien und Wahlplattformen von den Candidatures d’Unitat Popular (CUP) über Podemos bis zu Barcelona en Comú werden Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlicher politischer Strategien und Organisationsformen untersucht.


Ziel des Buches ist es, Erfahrungen mit politischer Organisierung sichtbar zu machen, die auch für soziale Bewegungen im europäischen Zentrum (z. B. in Deutschland) das Potential bieten, eigene Praxen kritisch zu hinterfragen und konstruktiv weiterzuentwickeln.


Autor

Nikolai Huke — Nikolai Huke forscht derzeit mit einem Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung über Krisen der demokratischen Repräsentation und sozialen Protest in Spanien Mehr Infos

Leseprobe / Cover

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Pressestimmen (5)

Spaniens derzeitige Aufbruchstimmung von links wurzelt in den Protestbewegungen vergangener Jahre. Eine Analyse gibt nun Aufschluss über Ansätze der Selbstorganisierung und Einzug in die Parlamente. —  Florian Schmid, nd (22.06.2016)
Die Marea Verde im Bildungs- und die Marea Blanca im Gesundheitsbereich mobilisierten nicht nur gegen die staatliche Kürzungsorgie. Mit ihrer Forderung nach Bildung und Gesundheit für Alle konnten sie auf großen Vollversammlungen Lehrende, Schüler/innen aber auch Eltern und Patient/innen begeistern. Huke beschreibt, wie die etablierten Gewerkschaften irritiert über die neuen Aktionsformen waren, sich aber in der politischen Auseinandersetzung neue Kooperationen herausbildeten. —  Peter Nowak, ver.di News (20.09.2016)
Anhand der Schilderung konkreter Situationen und theoretischer Reflexionen werden Fragen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in diesen Bewegungen aufgeworfen, nach Geschlechter- und Klassenverhältnissen, Rassismus und Nationalismus, sowie politischer Verortungen zwischen linksradikal und ‚weder rechts noch links‘. Der Autor zeichnet ein facettenreiches Bild des ‚erfolgreichen Scheiterns‘, das spannende Einblicke in einen weiterhin fortlaufenden Prozess gibt. —  Elisabeth Voss, Contraste (01.12.2016)
Nikolai Huke liefert mit seinem Buch die erste profunde, umfassende Analyse und chronologische Rekonstruktion der Krisenproteste in Spanien rund um die Bewegung 15-M, die Kämpfe gegen Zwangsräumungen, die Proteste im Bildungs- und Gesundheitsbereich sowie den Aufstieg von Podemos. Auf Grundlage zahlreicher Interviews in den Jahren 2012 bis 2015 mit Aktivist_innen und der Auswertung von Zeitungsartikeln entsteht ein feingezeichnetes Bild des Protestzyklus seit 2011, das als Erfahrungsschatz zum »produktiven Ausgangspunkt für strategische Debatten sozialer Bewegungen« in Europa unabdingbar ist. —  Sebastian Klauke, analyse&kritik (18.10.2016)
Das Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen, und zwar sowohl jenen, die sich wissenschaftlich mit der Bewegung der Indignados (‚Empörten‘), dem gewaltfreien Widerstand gegen Zwangsräumungen in Spanien oder neuen Parteien wie Podemos oder Barcelona en Comù (‚Barcelona gemeinsam‘) beschäftigen wollen, als auch jenen, die ihren Blick aus politischen Gründen auf Spanien richten. —  Martin Baxmeyer, Libertäre Buchseiten