In guter Gesellschaft?
In guter Gesellschaft? Geschlecht, Schuld und Abwehr in der Berichterstattung über Beate Zschäpe Charlie Kaufhold Deutsch
Paperback, 112 Seiten
140 x 205mm
978-3-942885-85-0 / 2.973
14,00 Euro
Erscheinungstermin: 09/2015
Deutsch
Paperback, 112 Seiten
140 x 205mm
978-3-942885-85-0 / 2.973
14,00 Euro
Erscheinungstermin: 09/2015

Inhalt

Eine putzige Diddl-Maus mit rosa Hauspuschen (Süddeutsche Zeitung) oder ein Teufel, der sich zu Prozessbeginn schick gemacht hatte (Bild-Zeitung) – in der Berichterstattung über Beate Zschäpe gibt es wenig Erkenntnis über ihre Rolle im NSU. Das einzige, was gesichert scheint, ist: Zschäpe ist eine Frau, und das ist relevant. In diesem Buch werden erstens anhand eines repräsentativen Ausschnitts der Zeitungsberichterstattung die Darstellungsweisen von Zschäpe – insbesondere in Hinblick auf Geschlecht – genau betrachtet. Zweitens wird der Frage nachgegangen, wie diese spezifische Form der Berichterstattung historisch und politisch zu verstehen ist. Dazu werden Verbindungslinien zu dem Umgang mit TäterInnenschaft und Schuld in Anschluss an den Nationalsozialismus gezogen und der Blick auf die Dominanzgesellschaft gerichtet. Diese erhält durch die vergeschlechtlichte Berichterstattung über Zschäpe die Möglichkeit, sich nicht mit eigenen (rassistischen) Strukturen beschäftigen zu müssen.


Autor*in

Charlie Kaufhold

Leseprobe / Cover

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Pressestimmen (4)

Das Buch ermöglicht wichtige Einblicke in die gesellschaftliche Funktion von Geschlechterrollen. —  Zoé Sona, neues deutschland (19.11.2015)
Das Buch wurde noch vor der verlesenen Erklärung von Zschäpe im NSU-Prozess fertiggestellt. Es ist danach aber noch wichtiger geworden, weil es dabei helfen kann, die Bilder, die von Zschäpe in den Medien erzeugt werden, kritischer zu betrachten. —  Peter Nowak, Menschen Machen Medien (18.12.2015)
BEATE ZSCHÄPE wird medial entweder als unbedarftes „Mädel“ oder als personifiziertes Böses inszeniert. Die Soziologin CHARLIE KAUFHOLD erklärt JUDITH GOETZ im Interview, was feminisierte Darstellungen mit deutschen Schuldabwehrstrategien zu tun haben. —  an.schläge (01.01.2016)
Kaufholds aufschlussreichem Diskussionsbeitrag zum Themenkomplex Gender und Neofaschismus ist eine breite Rezeption zu wünschen. —  Anna Bock, junge welt (19.02.2016)